Donnerstag, 29. September 2022

Reetdachdecker, Lehmbauer, Zimmerer und alle gleichzeitig!

Was für ein Tag!

Drei traditionelle und uralte Gewerke auf einen Schlag am Eisenzeithaus! Überall klopfte, hämmerte, stampfte, sägte es, dass es nur so eine Freude war.

Zeit, die fantastischen Leute einmal vorzustellen! 

 Siegbert "Sigi" Evers, Reetdachdecker. 

(Er hat alle Reetdächer am Eisenzeithaus gedeckt.)

Siegbert Evers


Der Autor


Der Autor zusammen mit Sigi. (Nein, die Hose war pottendreckig, ist nur schon umgezogen)


Frank Haverkamp, Lehmbauer. Das "Ha" von Hasko Lehmsteinmanufaktur

(Er hat auch die Lehmwände für den 15-Pfosten-Bau gemacht)

Frank Haverkamp




Frank Haverkamp, mit Mitarbeiter Hani Inaet



Thilo Gering, ist eigentlich Stahlbauer*.

*so war es hier noch. Inzwischen hat er das Pferd gewechselt und macht nun eine Ausbildung zum Zimmermann bei Torben :)

Thilo Gering


Friedrich Höner, Reetdachdecker

(oben auf dem Dach!)

Friedrich Höner


Torben Altemöller

(zu ihm brauche ich wohl nicht mehr viel zu schreiben :) )

Torben Altemöller



Und so kommt heute richtig Fahrt in die Sache! Lassen wir es krachen! Die nächsten Bilder geben einen guten Eindruck davon. Es waren übrigens richtig viele Besucher heute da. Einige kamen sogar aus dem Emsland und einige aus dem benachbarten Westfalen..


Siegbert beim Befestigen der Reetbeschwerhölzer. Noch ganz am Anfang des Tages.


Torben beim Zapfen Anschneiden an einem neuen Außenpfosten. Im Hintergund der 15-Pfostenbau, der uns trefflich als Schuppen dient.


Torben beim Ablängen der Dachreiter. Es ist noch nebelig...


Wie auf der Playmobilbaustelle geht es zu, den Hoflader bedient Nachbar Hermann Eggemann. Inzwischen scheint die Sonne!



Friedrich beim Einbinden der Dachreiter

Siegbert, der Sonne entgegen!



Neuer Aussenpfosten. Der abgesägte alte hilft rechts von ihm noch mit, indem er als Stütze dient. 


Die Innenpfosten im Wohnteil, bereits mit Stampflehm.


Der Stall, vorbereitet für den Stampflehmboden. An den Fichtenbrettern vor den Viehboxen seht ihr, wie dick der Boden wird.



Hani beim Einbringen des ersten Stampflehms

Erste Rutsche Lehm




Frank bei der Fertigung der Stampflehmtenne. Zentimeter-Schicht kommt auf Zentimeter-Schicht. Das dauert!



Sieht das nicht aber schon richtig klasse aus?

Derweil machen Siegbert und Friedrich das Reetdach vom First bis unten zur Traufe wieder shipshape!


Die neuen Dachreiter


Toll, oder? Langsam sieht die alte Lady wieder richtig fein aus!


Das lange Ende des Firstholzes wird noch abgesägt.

Rechts das verwitterte Reetdach, links das bereits ausgebesserte.


So hat die alte Lady bald wieder ein hübsches Kleid an!





Seit heute sieht also man so richtig, dass die Mühe sich wirklich lohnt!

Ab morgen geht es im Grunde genau so weiter.. Die Stampflehmtenne wird nun Schicht für Schicht in die Höhe wachsen, das Reetdach immer blonder und hübscher.. Es sind noch zig Außenpfosten heraus zu operieren, die alten Gruben vom knüppelharten Beton zu befreien, die neuen Pfosten vernünftig einzubauen, zu gründen, und die Gruben mit Stampflehm auszufüllen. Das macht Torben dann mit Thilo, weil der Autor nämlich für ein Paar Tage faul in Dänemark abhängt. Sein verweichlichter Rücken tut inzwischen weh :)
Deshalb wird es leider eine Woche lang auch kein Update mehr hier geben. Aber keine Angst, ihr werdet nichts verpassen, denn Torben macht Fotos vom Fortschritt und sobald ich wieder da bin, geht es hier weiter.

Bis dahin euch eine gute Zeit!

Chris


Ach ja: Im alten Archiv gekramt und gefunden! Hier ein paar Bilder aus alten Zeiten :)
(Es haben natürlich viel mehr tolle Leute am Bau des Eisenzeithauses mitgewirkt. Irgendwann machen wir mal einen Rückblick, bei dem wir euch alle zeigen. Hier allerdings nur ein paar Bilder von Leuten, die auch in der aktuellen Geschichte vorkommen.) 



Siegbert 2008 auf dem Eisenzeithaus. Neben ihm der Autor, noch mit langer Mähne.


Siegbert 2008 beim Eindecken des Eisenzeithauses.



Torben mit Jürgen Berkemeyer 2008, beim Richten des Eisenzeithauses... 


Günter Buhr 2008 am entstehenden Eingang des Eisenzeithauses...


Der Autor Anfang 2008 mit dem "Monster" an einer Pfette für das Eisenzeithaus, erst vierkantig, danach achtkantig, dann rund (der Autor hat sowas schon mit Äxten gemacht, so geht es aber bedeutend einfacher, auch wenn man dennoch ein gutes Auge und eine ruhige Hand braucht)...Das Ziel war übrigens hier, eine zügige Methode zu versuchen, das komplette Splintholz zu entfernen und das Kernholz frei zu legen, dabei dem Wuchs des Stammes zu folgen. Im Vordergrund ein "nur" geschälter Stamm, noch mit Splintholz. Inzwischen glauben wir, dass zumindest der eingegrabene Teil eines Pfostens und der unmittelbar darüberliegende Teil bis 20 cm über Boden sorgfältig entsplintet werden sollte. In der Eisenzeit hätte man dafür vermutlich mit Beilen (hier Tüllenbeilen) Kerben rundum das Kernholz durch den Splint geschlagen, die dazwischen entstehenden Splintholzbuckel danach weg gehauen und zuletzt alles mit dem Dechsel nachgearbeitet. Und was ist mit Erhitzen im Feuer (oder dem viel gemutmaßten "Ankohlen"), um Parasiten den garaus zu machen? Zumindest verändert sich durch Hitze das im Holz steckende Eiweiß so, dass es für bestimmte Larven ungenießbar wird. Dazu muß es aber bis zum Kernholz über längere Zeit richtig heiß sein, so mindestens 70 Grad Celsius. Dann würden auch Eier und Larven abgetötet, die tief im Splintholz stecken könnten. Gegen den Rest des Zerfalls im Boden richtet das allerdings nichts weiter mehr aus. Es bleibt Natur. Wenn wir ein Stück Holz vergraben, wird es zu einem Teil der Natur und nimmt fortan an ihr Teil.  


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