Wir mußten uns allerdings wirklich beeilen und deshalb gibt es auch nur ein paar Bilder von diesem ersten Akt des Stückes. Zunächst stellten wir bei Sonnenaufgang die Böcke und Untergerüste auf, um wie geplant von oben nach unten bauen zu können.
Der Baugrund war dabei immer noch mit den Holzplatten bedeckt. Die Böcke stellten wir auf die auf festem Grund liegenden Platten. Dazwischen waren allerdings unsere Gräben, jeweils auch nur mit einer Holzplatte abgedeckt.
Für das Richten machte sich als Verstärkung Jürgen leibhaftig. Er ist Zimmermeister und war auch schon beim Richten des großen Eisenzeithauses vor 12 Jahren dabei.
Auf die Böcke packten wir die langen Träger/Pfetten/Rähme/Wasweißich. Weil uns das doch ein Bißchen wackelig erschien, bauten wir noch Stützen dagegen. Auch wenn Christian so wie nebenbei daran zu wackeln und kippeln anfing, sein Fliegengewicht reichte ohnehin nicht, es umzuwerfen. Wird schon halten.
Bißchen merkwürdig sah das Gebälk schon aus in diesem Stadium.
Das erste "Dachdreieck" schwebte inzwischen heran.
Das muß jetzt auf die langen Träger aufgesetzt werden, wonach Jürgen es mit den Holznägeln (ja, es sind genau die, die wir hier gemacht haben) befestigen kann.
Und damit nimmt das Gebäude nun zum wirklich ersten Mal eine konkrete Form an.
Das ganze noch vier weitere Male. Bis schließlich das letzte Dachdreieck an der Reihe ist.
Wenn das jemand sieht, der gerade zufällig des Wegs daher kommt... was mag dieser Mensch denken?
Es sind ja alle Teile individuell an einen bestimmten Auflagebereich anderer Teile angepasst, aber bis zu diesem Augenblick wußte keiner von uns, ob alles zusammen dann wirklich noch fluchten würde. Und es fluchtete.
Kaum bauten wir die "Schlupfies", diese langen Transportschlingen ab, kam die Sonne raus.
Die ersten Eindrücke vom "Schnitt" des Gebäudes sind toll! Wir sehen das Ding ja jetzt auch zum ersten Mal.
Die "Plattform" aus Alu hat sich bewährt, kann aber nun eigentlich abgebaut werden. Und sobald die Pfosten stehen und angebaut sind, können auch die anderen Metallteile weg.
Jürgen maß mit dem Laser noch, ob alles auch waagerecht steht...
An den Sparren sind bereits die Markierungen für die Latten. Die Sparren sind bewußt abgeflacht. Hier haben wir stumpf gesägt, während die "Altvorderen" sie sicher aus gespaltenen und anschließend glatt gebeilten und gedechselten Stämmen gemacht hätten. Für die Konstruktion eines Holzschindeldaches ist eine plan abgeflachte Auflage an den Sparren von Vorteil. Wenn man natürlich schön gerade gewachsene Fichtenstämmchen hat, geht es gut auch damit. Aber Fichtenstämmchen in der Eisenzeit hier in Norddeutschland? Nö.
Und dann ist es das für heute auch schon gewesen.
Das war der erste Tag des Richtens. Tags darauf hat es so dermaßen geregnet und sogar zwischendurch geschneit, sodaß wir lediglich die Gruben für die Gründung der 15 Pfosten vorbereiten und verdichten konnten, bevor wir die Flucht vor dem Wetter ergreifen mußten.
Als Nächstes müssen wir die Pfosten unter die Träger bauen, damit der Bau fortan auf seinen eigenen Füßen stehen kann. Auch da müssen wir uns beeilen, denn wir haben gesteckt bekommen, daß die Nachbarn irgendetwas planen...Sie haben angeblich mal eben spontan ein Überraschungs-Richtfest auf die Beine gestellt! Ist es nicht eigentlich so, daß die Zimmerleute sagen, wenn gerichtet ist und dann der Bauherr (hier ist es eine Bauherrin) zum Richtfest einlädt? Nun haben die Nachbarn es einfach selbst in die Hand genommen und uns damit mächtig unter Druck gesetzt, den Grundbau in zwei Tagen fertig zu haben. Wir freuen uns mächtig, daß unser Gebäude die Leute um uns herum so schön vereint, daß sie unbedingt ein kleines Fest machen wollen. Deshalb geben wir richtig Gas...
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