Montag, 2. Dezember 2019

Ein Wendepunkt ist erreicht!

Montage sind Tage, die einem eigentlich leid tun können. Keiner kann sie ab (norddeutsch für: niemand mag sie). Aber der heutige Montag ist für uns der süßeste Montag aller Zeiten!
Denn heute haben wir einen echten Wendepunkt erreicht. Einen Augenblick, den wir uns beide wohl schon seit geraumer Zeit insgeheim herbeisehnten. Bereits am Samstag haben wir uns irgendwie darauf vorbereitet.
Denn wir haben im Schmiedefeuer ein Werkzeug gehärtet, das wir bald schon gut gebrauchen können. So hoffen wir jedenfalls.


So sieht das Ding aus, von dem wir uns eine ganze Menge versprechen. Zunächst mußte Wilfried das Ding auf ein etwas weiteres Stahlrohr aufschweißen, was gut wurde. Aber durch das Schleifen in Martins Werkstatt, wo wir das Ding auch her haben, ist vielleicht die Härte raus. War so ein Gefühl..


Daher haben wir kurzum das Schmiedefeuer angeworfen, um es auf die perfekte Härte und Zähigkeit zu bringen für den Job, den es erledigen soll.  Na klar hatten wir keine Ahnung, um was für einen Stahl es sich handelte, egal. Probieren.

...wenn man das so macht, muß man sich nicht wundern, wenn einem der Pelz - oder anderes - brennt. Es ist ein Rohr. Und die Wärme des Feuers kommt dadurch ziemlich gut voran.

Normalisieren, härten, anlassen ....

...noch rechtzeitig geschnallt (allgemein für: begriffen)

Probe mit der Feile....




Wir mußten das ganze mehrmals machen. Einmal in Öl, war nix. Dann in Wasser mit Ölfilm, nö. Regenwasser mit Eis drauf: Jo. Na gut. Nicht optimal, geht aber. Vielleicht. Was es ist? Laßt Euch überraschen...


Doch bevor es so weit ist, kam heute noch der Endspurt von Phase eins, der wohl anstrengendsten und zeitaufwändigsten aller Phasen überhaupt.

Inzwischen tragen wir beide seit längerem unsere Masken. Sie schützen unsere Atemwege vor Partikeln, aber auch vor organischen Dämpfen. Eigentlich sollte heutzutage niemand mehr solche Geräte mit Normalbenzin-Öl-Gemisch fahren, sondern nur noch mit Sonderkraftstoff. Hier tun wir das.  Aber auch dann sollte man die Gesundheit schützen. Dazu sind solche Masken enorm wichtig. Das sollte auch niemals peinlich gefunden werden. 

Wir legten heute den allerletzten Zahn zu, es ging nun nur noch um die letzten Teile: zwei Streben und vier kurze Sparren. Ein Klacks! Den Akt mit Axt und Dechsel sparten wir uns diesmal, wir hatten einfach "Stallgeruch in der Nase", wie man so schön sagt.... Wir hatten einfach genug von Lärm, Gestank und Spänen...






 Verschnaufpause, so weit das überhaupt mit Maske geht...





 ...aber noch sind wir nicht ganz durch

Es ist eigentlich die Haltung, das ständige Auf- und Absteigen, Balken Wuchten, das auf die Dauer schlaucht. Irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, daß zum Schluß die Leistungskurve gewaltig nach unten geht.





 War klar, daß zum Schluß noch ein solch krummes Ungetüm kommen muß, mit dem Torben sich hier gerade auseinandersetzt.




 Das Ding ist eine Banane. Und es will eine Banane bleiben. Es wollte eigentlich immer eine Banane sein.

 Und es wird eine Banane bleiben. Ihr könnt sie ja später im Gebäude identifizieren. Aber seid nett zu ihr. Sie kann ja nix dafür (sie wird da eingebaut, wo für gewöhnlich Hunde... DAS SAGEN WIR IHR ABER NICHT)



 Das Heizgerät ist irgendwie heute überflüssig. Wir ölen (norddeutsch für transpirieren, oder wie es bei Männern leider ist: Wir schwitzen.....)




 Im Hintergrund sieht man schon, daß das fahrende Gerät schwerer wird.



Die Stunden tröpfeln wie zäher Honig den Tag herunter...

....


Draußen ist es bereits dunkel. Endlich! Juche! Das letzte Bauteil ist fertig! Wir gucken noch einmal in die Halle, in der wir die letzten Wochen tagtäglich ein und den selben Anblick genossen haben. Jeden morgen erwarteten und die Holzböcke. Und der Spänehaufen.



Nachts träumte man, man würde kommen, und es wäre alles fertig und bereits aufgeräumt. So wie hier:



 Und alle Balken wären schön sauber gestapelt, für die Zimmmerei-Arbeit geordnet... So wie hier:



...Platz wäre geschaffen... So ähnlich wie hier:






 ..und gefegt! ABER HEY! Es ist wahr!! Kein Traum!

Man glaubt es kaum: 6 Kubikmeter Holzspäne haben wir zusammengefegt und in Big-Packs abtransportiert. Nicht locker gefüllt, nein, dicht gerüttelt! 6 Kubikmeter Holzspäne! Es gibt intelligentere Methoden, Hackschnitzel zu fabrizieren.


Wir sind echt froh, Euch endlich demnächst etwas anderes zeigen zu können, als Holzspäne. Morgen wollen wir mit dem Abbund anfangen. Morgen beginnt das echte Zimmereihandwerk. Torben, der Zimmerermeister, wird ab morgen eine Quadratur des Kreises hinlegen, wenn es darum geht, hier drin ein ganzes Gebäude abzubinden. Inklusive maßstabsgetreuer Schablone und allem Drum und Dran. Ab Morgen hat Torben allerdings in seinem bisherigen Gefährten niemand mehr, der selbst weiß, was zu tun ist. Ab morgen wird er ihm alles erklären müssen. Denn Torben ist ab morgen zwar total in seinem Element, wie der Fisch im Wasser, aber eben nur er. Aber er ist fest entschlossen, das Ding komplett zu zweit durchzuziehen. Und noch in dieser Woche bekommt Christian von Torben die magische Hose verliehen. Das aber ist eine andere Geschichte. Grund genug, dranzubleiben!

Ach ja, das Ding von ganz weit oben im Text haben wir uns ausgedacht, um unsere Holznägel zu machen. Einen haben wir schon. EINEN! EINEN GANZEN HOLZNAGEL!



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